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Nachhaltigkeitsziele des UN – Nr.11: “Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.”
Sie fragen sich sicherlich, was genau die Nachhaltigkeitsziele des UNs sind und welche Ziele sie tatsächlich verfolgen.
Die Nachhaltigkeitsziele der UN sind ein Entwurf, der zur Verbesserung der Welt und ihrer Nachhaltigkeit konzipiert wurde. Die Ziele richten sich an die größten Herausforderungen unserer Zeit, dazugehören Ungleichheit, Armut, Umweltverschmutzung, Klimawandel sowie Frieden und Gerechtigkeit.
Es gibt 17 Ziele: Keine Armut, Kein Hunger, Gesundheit & Wohlbefinden, Hochwertige Bildung, Gleichberechtigung der Geschlechter, Sauberes Wasser und Hygiene, Bezahlbare und Nachhaltige Energien, Angemessene Arbeit & Wirtschaftliches Wachstum…
… Industrie, Erneuerungen & Infrastruktur, Ungleichheiten verringern, Nachhaltige Städte & Gemeinden, Verantwortungsvolle/-r Produktion & Konsum, Klimaschutz, Lebewesen unter Wasser, Lebewesen auf dem Land, Frieden, Gerechtigkeit & Starke Institutionen und Partnerschaften. Diese Themenbereiche vervollständigen die Nachhaltigkeitsziele.
Da wir nun die Nachhaltigkeitsziele etwas mehr kennengelernt haben, schauen wir uns Ziel Nr.11 etwas genauer an: Was will man mit diesem Ziel erreichen?
Laut den Vereinten Nationen, leben mehr als 50% der weltweiten Bevölkerung in Städten. Die Organisation, die ein Zusammenschluss unterschiedlicher Nationen ist, geht davon aus, dass bis zum Jahr 2050 zwei Drittel der Menschheit, sprich ca. 6,5 Milliarden Menschen, in Städten leben werden; was nicht nachhaltig wäre.
Um diese schnelle Urbanisierung handhaben zu können, ist es wichtig sichere und bezahlbare Wohnungen anbieten zu können. Außerdem müssen neue Wege gefunden werden, um Städteplanungen sowie -verwaltungen durch integrative Umsetzungen zu verbessern. Hinzukommen die Bildung einer widerstandsfähigen Gesellschaft & Wirtschaft, das Ausbauen von Ökoräumen und die Investition in den öffentlichen Verkehr.
Erhalten Sie einen tiefen Einblick in die Nachhaltigkeitsziele der UN. Lesen Sie hierzu unsere Artikelserie auf Iunera.
In diesem Teil des Artikels werden wir uns die besondere Verbindung zwischen dem öffentlichen Verkehr und der Umwelt anschauen. Oder vielmehr: Wie das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln die Umwelt schont.
Der Nachrichtensender BBC erklärte in einem Artikel über die Belastung der Umwelt durch tägliches Reisen, dass der Straßenverkehr für ein Viertel des weltweiten Co2-Ausstoßes verantwortlich ist.
Straßenfahrzeuge, wie PKWs, Busse, LKWs und Motorräder sind für 75% der Treibhausgasemissionen des Verkehrs zuständig.
Ein Forschungsbericht des American Environmental Defense Fund zum Thema Erderwärmung spiegelt die gängige Meinung vieler Wissenschaftler wider. Sie sagt aus, dass Kraftfahrzeuge viel zu etwas beitragen, was die Wissenschaftler als “das größte Umweltproblem unserer Erde” bezeichnen.
Wie viele Schüler in den Naturwissenschaften lernen, entsteht der größte Kohlenstoffdioxidausstoß in dem Moment, in dem der Motor beginnt den Sprit zu verbrennen.
Ein Artikel der Autorin Jenny Green, der auf Sciencing veröffentlicht wurde, offenbart die Beobachtung, dass Treibhausgase Wärme in der Atmosphäre speichern. Dieser Prozess führt zum weltweiten Temperaturanstieg.
Jede Herausforderung braucht einen Bezwinger, jemanden, der darauf hinweist, dass einer Situation mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und eine kollektive, wohldurchdachte Herangehensweise notwendig ist, um eine Lösung zu finden.
In diesem Fall heißt die Bezwingerin Greta Thunberg.
Die 18-Jährige schwedische Klimaaktivistin segelte über den atlantischen Ozean und begab sich im August 2019 auf eine kohlenstoffneutralen Reise. Mit einem Schiff reiste sie zu verschiedenen Gipfeltreffen in den USA und Chile. Jedoch wurden die Reden, die in Chile geplant waren, nach Spanien verlegt.
Die Aktion unternahm sie, um auf nachhaltiges Reisen aufmerksam zu machen.
Deshalb ist der öffentliche Verkehr die beste Option, die wir haben, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten und den Traum um eine nachhaltige Stadt am Leben zu erhalten.
Mehr und mehr verstehen wir die Gefahren des CO2-Ausstoßes für den Klimawandel. In diesem Teil unseres Artikel schauen wir uns an, wie das öffentliche Verkehrssystem dem Umweltschutz zugute kommen kann.
In einem Bericht der University of Moratuwa (Sri Lanka) schrieben die Forscher der Abteilung Transport Jayasooriya Chinthaka Sampath und Bandara Yapa Mahinda über die Messung der wirtschaftlichen Kosten von Verkehrsstaus (Measuring The Economic Costs of Traffic Congestion). Sie schreiben, dass Verkehrsbehinderungen in den meisten Entwicklungsländern, einschließlich Sri Lanka, ein Dorn im Auge sind.
Verkehrsstaus kosten die Wirtschaft Milliarden an finanziellen und arbeitszeitlichen Verlusten!
Der Bericht hält fest, dass Verkehrsstaus dem Staat Sri Lanka im Jahr 40 Milliarden Rupien (ca. 170 Millionen Euro) kosten.
Auch wenn die Zahlen abweichen, finden sich viele Länder in der gleichen Misere wieder wie in Sri Lanka. Verkehrsstaus sind ein massives Problem für ein Großteil aller Länder.
Ein Buch der UN mit dem Titel Traffic Congestion: The Problem and How to Deal With It (Verkehrsstaus: Das Problem und wie mit ihnen Umgegangen werden sollte) geht davon aus, dass sich Staus in den nächsten Jahren für die meisten Länder verschlimmern werden.
Das Buch weist ebenfalls darauf hin, dass die zunehmende Staulage auf einen Anstieg des Automobilgebrauchs zurückzuführen ist. Des Weiteren wird geschildert, dass der Besitz eines Privatwagens den Menschen persönliche Mobilität erlaubt, das gesellschaftliche Ansehen anhebt und ein Gefühl der Sicherheit bietet.
Ein wichtiger Aspekt war, dass Privatwagen keine effizienten Transportmittel sind, da sie 11-Mal häufiger Staus auslösen als beispielsweise Busse zu Verkehrsstoßzeiten.
Das Buch der UN fasste zusammen, dass es wichtig ist die Kontrolle über Staus zu bewahren; und öffentliche Verkehrsmittel sind der Schlüssel dazu.
Untersuchungen zeigen, dass Privatwagen, die von einer einzelnen Person verwendet werden, die niedrigste Kraftstoffeffizienz haben, rechnet man pro Fahrer.
Wenn man diesen Gedanken weiterführt, bedeutet dies, dass ein Dieselbus eine bessere Chance auf ein sparsames Wirtschaften bietet als ein normales Auto.
Nimmt man die Wirtschaftlichkeit als Maßstab, dann hat ein vollbesetzter Bus eine sechsmal größere Kraftstoffeffizienz als ein Privatwagen, der von einer einzelnen Person gebraucht wird.
Das bedeutet, dass mehr Kraftstoff durch öffentliche Verkehrsmittel eingespart werden und Luftverschmutzungen massiv reduziert werden.
Beispielsweise beträgt die durchschnittliche Pendlerstrecke in Oklahoma City, USA, ca. 25 km, wobei ein PKW ca. 75 Liter Kraftstoff verbraucht. Das bedeutet, dass ein durchschnittlicher Verbraucher ungefähr 5 USD für seinen täglichen Weg ausgibt; das entspricht ca. 5 Liter bei einem Preis von 3,25 USD pro Gallone.
Wenn der gleiche Verbraucher zweimal in der Woche öffentliche Verkehrsmittel nutzen würde, könnte er 590 Liter Kraftstoff und über 500 USD (430 Euro) pro Jahr einsparen!
Sollte der Weg länger sein oder die Preise steigen, könnten noch signifikantere Einsparungen erreicht werden.
Ein Forschungsbericht des außerordentlichen Professors Shafiq Ur Rahman an der Universität Leeds über die Einbettung von Rikschas in das Bus-Rapid-Transit-System geht auf die Integration von nicht motorisierten Verkehrsmitteln ein. Wenn diese Art von Verkehrsmitteln in ein bereits exzellent funktionierendes Transportsystem eingebaut werden, könnte den Fahrgästen eine komfortable Reise garantiert werden.
Der Bericht weist darauf hin, dass diese Erkenntnis dabei helfen könnte, die Abhängigkeit von Privatwagen zu reduzieren und somit auch den Kraftstoffverbrauch zu senken, was im Endeffekt die größte Bedrohung für die Umwelt und das Klima darstellt.
Es ist egal, welche Art von Kraftstoff ein öffentliches Verkehrsmittel nutzt. Den Bus zu nehmen, mit dem Fahrrad zu fahren oder Züge zu nutzen, helfen dabei die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Jedes Mal wenn sich ein Pendler dazu überwindet, die öffentlichen Verkehrswege zu nutzen statt den Privatwagen, ist dies schon ein Gewinn für die Umwelt. Im Vergleich zu privaten Verkehrsmitteln stößt der öffentliche Verkehr 95% weniger Kohlenstoffdioxid, 48% weniger Stickoxide und 92% weniger flüchtige organische Verbindungen aus!
Diese Schadstoffe verursachen die globale Erderwärmung, gesundheitliche Probleme, Säureablagerungen und Smog, wenn sie in die Atmosphäre gelangen. Das Umdenken und nutzen des öffentlichen Verkehrs wird für eine qualitativere Luft sorgen und somit den Menschen eine bessere Lebensqualität ermöglichen.
Eine Lösung, die die Umweltschutzbehörde vorschlägt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist, die Gewohnheiten von Pendlern zu beobachten und ihnen mögliche Verhaltensanpassungen zu empfehlen. In diesem Fall wird der öffentliche Verkehr als eine umsetzbare Lösung angeführt, um die CO2-Emissionen zu senken.
Ein Beispiel: Wenn man eine Woche jeden Tag eine bestimmte Strecke, die 28 km lang ist, pendeln würde und dabei auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgriffe, dann würde diese Art des Reisens den jährlichen CO2-Verbrauch im Vergleich zu privaten Verkehrswegen um 2 Tonnen reduzieren.
Schlau wäre es, weniger Autos auf den Straßen zu haben und öffentliche Verkehrsmittel zugänglicher zu machen, um die Menschen davon zu überzeugen, ihre Autos zu Hause zu lassen.
Zum Glück macht Big Data es möglich, die Zahl der Fahrgäste in einem Transportmittel zu bestimmen und so eine durchdachte Reiseroute zu bestimmen. Big Data wird auch genutzt, um die Pünktlichkeit der Fahrzeuge zu steigern, die nicht nur den Fahrgästen zugute kommt, sondern auch den Betreibern. Die Daten sollen zudem dabei helfen, wiederholende Verspätungen zu vermeiden, die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestimmen und multimodale Verkehrswege optimal zu steuern.
Laut der EPA wird die Luftverschmutzung zu einem globalen Albtraum. Die amerikanische Institution gibt an, dass Städte die hohe Feinstaubwerte und ein bodennahes Ozon aufweisen, ernsthafte gesundheitliche Risiken für die Bewohner darstellen.
Wenn Einwohner in Gebieten mit schlechter Luftqualität leben, dann kann dies zu Atemwegserkrankungen, vorzeitigen Toden, vermehrten Fällen von Lungenentzündungen, Krebs und anderen Krankheiten führen.
Dass viele Autos heutzutage auf den Straßen fahren und dabei nur tatsächlich wenige Menschen transportiert werden, stellt nur einen Teil eines viel größeren Problems dar. Deshalb kann die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs nicht stark genug betont werden.
Die meisten öffentlichen Verkehrsmittel holen die Fahrgäste nicht bei ihnen zu Hause ab, sodass die Menschen kurze Strecken zu den Bushaltestellen oder nach Hause zurücklegen müssen.
Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln hilft dabei, die Luftverschmutzung zu reduzieren und die gesundheitlichen Nutzen sind ebenfalls gut dokumentiert. Wie in einem vorherigen Absatz erwähnt, stößt der öffentlichen Verkehr, laut mehreren Studien, weniger Luftschadstoffe wie CO2, Stickoxide und Kohlenstoffmonoxide pro Meile (1 Meile = 1,6 km) aus, die ein Fahrgast zurücklegt.
Während den Olympischen Spielen im Jahr 1996 wurde in einem Bericht festgehalten, dass die vermehrte Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu einem Rückgang (Spitzenwerte lagen bei 22,5%) von PKW-Fahrten führte. So sanken auch Autofahrten, bei der nur eine Person im Fahrzeug saß. In dieser Zeit gingen in den Krankenhäuser Krankheitsfälle im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen um 42% zurück, da die Luftverschmutzung reduziert wurde.
Die UN warnte uns bereits. Wenn wir so weitermachen, steuern wir auf direktem Wege eine nicht nachhaltige Welt an.
Währenddessen macht sich eine Jugendliche auf den Weg, reist mit einem Schiff über den Atlantik und erobert die Welt mit ihrem Klimaschutz im Sturm. Sie treibt etwas voran, wovon sie überzeugt ist und sucht nach Gleichgesinnten bzw. Menschen, die sie unterstützen.
Und was machen wir in der Zeit? Wir verschwenden unsere Zeit mit langen Staus und verschmutzen dabei die Umwelt.
Der öffentliche Verkehr löst mehrere Probleme mit nur einem Schlag. Die Entscheidung ist denkbar einfach:
Entscheiden Sie sich für das öffentliche Verkehrssystem.
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