Public Transport

Multimodale Verkehrsstrecken – und warum so viele nichts taugen

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Lesen Sie hier wie multimodale Verkehrsstrecken den multimodalen Verkehr begünstigen oder hemmen können.

Multimodaler Verkehr kommt häufig vor

Stellen Sie sich die folgenden Szenarien vor:


Sie fahren mit dem Rad zur Bushaltestelle und nehmen den Bus zum Bahnhof. Dann fahren Sie mit dem Zug zu einer Station, die mit einer Unterführung mit Ihrem Bürogebäude verbunden ist. Dort schieben Sie Ihr Fahrrad durch den Tunnel und gelangen zu Ihrem Büro.


Sie gehen zum Bahnhof, der sich in der Nähe Ihrer Wohnung befindet. Am Bahnhof nehmen Sie den Zug zu einer Anschlussstelle und laufen dann weiter zu einem anderen Gleis. Dort nehmen Sie den Zug zu einer weiteren Station, wo Sie in einen Bus umsteigen müssen. An der nächsten Haltestelle angekommen, laufen Sie noch ca. 10 Min. zu Ihrer Universität.


Sie nutzen eine App und rufen ein Taxi, um mit Ihrem Gepäck zu einem nahegelegenen Bahnhof zu gelangen. Die Zuglinie nimmt Sie auf direktem Wege zum Flughafen. Nach der Landung buchen Sie über Ihre App erneut ein Taxi und fahren zu Ihrem Hotel.


Das Produkt, das Sie von einem internationalen Online-Händler bestellt haben wird zum Hafen Ihres Landes geschifft. Von dort aus wird die Ware mit einem Transporter, Auto oder Motorrad bis zu Ihrer Tür geliefert.


Diese Szenarien sind Beispiele für einen multimodalen Verkehr, der für das Pendeln und Transportgüter relevant ist. Multimodaler Verkehr bezieht sich auf die Kombination verschiedener Transportmöglichkeiten. Dazu zählen zu Fuß gehen, Rad fahren, Taxis, Busse, Züge, Flugzeuge und Autos zu nutzen, um von A nach B zu reisen.

Konträr dazu ist der unimodale Verkehr und wie der Name bereits verrät, bezieht sich diese Art auf die Nutzung eines einzigen Transportmittels, um von A nach B zu gelangen. Beispielsweise fahren Sie mit Ihrem eigenen Auto zu Ihrem Ziel. Allerdings gibt es kaum Verkehrsrouten, die unimodal verlaufen. Wenn Sie auf den ÖPNV angewiesen sind, ist es wahrscheinlicher, dass Sie multimodal verreisen.

Warum eigentlich? Laut einem Bericht aus dem Jahr 2020 der Victoria Transport Policy Institute von Todd Alexander Litman, basiert ein Großteil der Stadtplanung auf den PKW-Verkehr. So wurden Straßen gut ausgebaut, um sie für Autos tauglicher zu machen. Das alles geschieht aber auf Kosten von Menschen, die auf andere Verkehrsmittel angewiesen sind. Zu dieser Gruppe gehören:

  • Jugendliche, die noch nicht Autofahren dürfen.
  • ältere Menschen, die nicht mehr in der Lage sind zu fahren.
  • körperlich eingeschränkte Personen, die nicht fahren können.
  • Haushalte mit geringem Einkommen und Personen, die sich kein Auto leisten können.
  • alkoholisierte Personen, die zu viel Party gemacht haben.
  • Personen, ohne gültigen Führerschein.
  • Menschen, die Ihre Gesundheit stärken wollen, indem sie zu Fuß gehen, Rad fahren und/oder die Umwelt schützen und dafür den CO2-Ausstoß reduzieren wollen, verzichten auf Autos.

Daher helfen multimodale Verkehrswege diese Menschen mit unendlichen Möglichkeiten aus, um zu verreisen oder zu pendeln, ohne ein Auto nutzen zu müssen oder ein teures Taxi zu rufen.

Ab wann wird eine multimodale Verkehrsroute unattraktiv?

Viele der multimodalen Routen können umständlich sein, wenn folgende Faktoren bezüglich des Zugangs zum multimodalen Verkehr und dessen Komfort ignoriert werden:

  • Verteilung und Zustand der Bushaltestellen und Bahnhöfe
  • Bänke und Unterstand an Haltestellen
  • Sichere Bürgersteige und Radfahrstreifen, die mit dem ÖPNV verbunden sind
  • Fußgängerüberwege, -ampeln und genügend Zeit für das Überqueren der Straße
  • Kapazitäten zur Mitnahme eines Fahrrads im ÖPNV
  • Zugänglichkeit und Kapazitäten für Rollstühle
  • Zugänglichkeit und Sicherheit für blinde Fahrgäste
  • Stell- und Parkplätze für Fahrzeuge und Fahrräder an Bahnhöfen und Haltestellen
  • Verfügbarkeit von öffentlichen Fahrradverleihsystemen
  • Koordinierung des öffentlichen Verkehrssystems
  • Versorgung mit Informationen und Richtungshinweisen

Jeder, der mal öffentliche Verkehrsmittel genutzt hat, kam aufgrund dieser Faktoren in den bitteren Geschmack des multimodalen Verkehrs. Stellen Sie sich folgende Situation vor:

Die nächstgelegene Station ist 10 Min. mit dem Auto entfernt. Um den Bahnhof zu erreichen, stehen Ihnen ein paar Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Mit dem Auto zum Bahnhof fahren und dort parken.
  • Eine Taxifahrt zum Bahnhof buchen.
  • Mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle radeln.
  • Mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren.
  • Zu Fuß zur Haltestelle laufen.
  • Zu Fuß zum Bahnhof laufen.

Lassen Sie uns jede Option einzeln betrachten und die optimale Möglichkeit auswählen.

Die Optionen, die Ihnen zur Verfügung stehen, um den Bahnhof zu erreichen.

Option 1

Sie fahren mit dem Auto zur Zugstation und parken es dort, vorausgesetzt, der Bahnhof verfügt über einen Parkplatz. Eine angenehme Option, da Ihr Auto allen Komfort bietet, den Sie brauchen.

Allerdings müssen Sie einen gültigen Führerschein haben und ein Auto besitzen. Das bedeutet, dass Sie über die nötigen finanziellen Mitteln verfügen müssen. Wenn Sie sich kein Auto leisten können, dann fällt diese Option weg.

Sollten Sie über einen Führerschein verfügen und sich entscheiden ein Auto zu mieten, könnten Sie andere Probleme von dieser Option abbringen. Beispielsweise müssten Sie eine Fahrt zum Autoverleihhaus einplanen und sich mit der Inspizierung des Mietwagens abmühen, bevor Sie losfahren können.

Option 2

Ein Taxi zum Bahnhof buchen, vorausgesetzt, Sie besitzen eine entsprechende App auf Ihrem Smartphone. Das Taxi ist auch eine bequeme Option, da Sie nur sitzen und sich keine Sorgen um einen Führerschein oder Auto machen müssen.

Jedoch kann die tägliche Nutzung von Taxis sehr teuer werden. Diese Option steht Ihnen nur dann zur Verfügung, wenn Sie gewillt sind, diese Ausgaben zu Ihrem monatlichen Budget hinzuzufügen.

Option 3

Radeln Sie zur Bushaltestelle, warten Sie auf den Bus, steigen Sie mit Ihrem Fahrrad ein und laufen sie schließlich zum Zug. Die Durchführbarkeit dieses Plans ist abhängig davon, ob Sie eine Bushaltestelle in Ihrer unmittelbaren Nähe haben. Zudem ist die Option davon abhängig, ob Sie sicher mit dem Rad auf der Straßenseite fahren können.

Sicherer wäre ein Radfahrstreifen, aber diese stehen nicht jedem Radfahrer zur Verfügung. Außerdem müssen Sie auf den Bus warten, ihn nicht verpassen, hoffen dass genügend Platz für Ihr Rad vorhanden ist und dann mit Ihrem Fahrrad einsteigen. Aber warum sollten Sie sich mit all dem abplagen, wenn Sie direkt zur Zugstation radeln können?

Option 4

Legen Sie die gesamte Strecke zum Bahnhof auf dem Fahrrad zurück. Diese Option ist besser für Ihre Gesundheit als die vorhergehende, da Sie für eine längere Strecke in die Pedalen treten müssen. Außerdem müssen Sie sich nicht wegen etwaigen Verspätungen stressen. Trotzdem: Sie brauchen ein Fahrrad und müssen auch fahren können.

Option 5

Gehen Sie zur Bushaltestelle, warten Sie auf den Bus und nehmen Sie ihn zur Zugstation. Die Durchführbarkeit ist wieder abhängig davon, ob sich eine Bushaltestelle in Ihrer Nähe befindet, der zudem auf der Route liegt.

Für diese Option benötigen Sie kein Fahrrad. Sie müssen nur eine gewisse Zeit gehen (abhängig von der Distanz zwischen Haltestelle und Ihrem Wohnort). Dies ist auch eine gesunde Möglichkeit, weil sie körperliche Aktivität verlangt. Dennoch müssen Sie auf den Bus warten.

Option 6

Gehen Sie einfach zur Zugstation. Dafür brauchen Sie weder einen Führerschein noch ein Fahrzeug.

Option 6 ist sogar gesünder als die davor, das Sie sich keinen Stress wegen des Busses machen müssen und auch eine längere Strecke bis zum Zug zurücklegen. Das bringt Ihren Kreislauf wieder in Schwung. Allerdings müssen Sie etwa eine halbe Stunde für den Weg zur Zugstation einplanen.

Was ist die beste Option?

  • Da Sie kein Auto, Fahrrad oder Zugang zu einer Carsharing-App haben (oder kein Interesse daran haben, solch eine App zu nutzen) fallen die Optionen 1, 3 und 4 weg.
  • Allerdings möchten Sie Ihre Zeit und Ihr Geld optimal nutzen, deshalb fallen auch Option 2 und 6 weg. Die zweite Möglichkeit ist irrelevant, da sie mehr Geld benötigt. Währenddessen brauchen Sie bei der letzten Option viel mehr Zeit.
  • Nun, was Ihnen übrig bleibt, ist, Option 5. Sie laufen zur Bushaltestelle und nehmen den Bus zur Zugstation.
Sie haben nach und nach Ihre Optionen auf die 5. eingegrenzt. Bedeutet für Sie: Zur Haltestelle laufen und den Bus zum Bahnhof nehmen.

Bisher haben wir angenommen, dass die Bushaltestelle und der Wartebereich in einem tadellosen Zustand vorzufinden sind und dass der Bus über genügend Sitzplätze verfügt. In Wirklichkeit ist das nicht immer der Fall.

Nachdem Sie sich während der holprigen Fahrt an Ihren Sitz geklammert haben und endlich angekommen nun nahezu aus dem Bus fallen, eröffnet sich Ihnen ein weiteres Problem des ÖPNV: Ein überfüllter Zug. Mit anderen Worten, Sie müssen damit rechnen, Schulter an Schulter mit den anderen Fahrgästen im Zug zu stehen.

Eine chaotische Reise erwartet Sie: Sie müssen der Menge an Menschen trotzen, auf den nächsten Zug warten, eine andere Bus- und/oder andere Zuglinie wählen, eine längere Strecke zu Fuß zurückzulegen und Verspätungen hinnehmen – das alles durchleben Sie, bis Sie endlich Ihr Ziel erreichen. SO EIN STRESS!

Routenoptimierung

Bei der Routenoptimierung wird versucht einen Weg zu finden, die zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient zu nutzen und die beste Art der Mobilität festzustellen, die Sie von A nach B bringt.

Die Wurzeln dieses Problems reichen bis zum Problem des Handlungsreisenden (Travelling Salesman Problem) aus den 1950ern zurück. Das Verfahren ist ein algorithmisches Konzept, dass im Transport, in der Logistik und sogar bei der Müllabfuhr angewendet wird, um Zeit und Kosten bei der Fahrt zu sparen. Die Daten für den Optimierungsalgorithmus können aus folgenden Quellen gezogen werden:

Ein Forschungsbericht aus dem Jahr 2013 von Jaramillo und Los Gonzalez über die Routenoptimierung im öffentlichen Verkehr stellte ein Optimierungsmodell vor. Das Modell basiert auf der Anzahl der Transporte, was einer der komplexesten Aspekte im multimodalen Verkehr ist.

Das Modell versuchte die Angebots- und Nachfrageentscheidungen auszugleichen:

  1. Angebotsentscheidungen hinsichtlich der Routen und Stationen. Das Ziel des Betreibers ist die Reduzierung der Betriebskosten und ein maximaler Gewinn.
  2. Nachfrageentscheidungen hinsichtlich der Routenwahl des Fahrgastes. Wichtig ist hierbei die Reduzierung der Transporte und die Kostensenkung bei der Nutzung des ÖPNV.

Um das Modell einfach zu halten, haben die Autoren die Kosten, die beim Gang zur Station entstehen und die Wartezeiten nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund sind komplexere Modelle wie der multidimensionale Ansatz eher geeignet, um das Pareto-Optimum zu erreichen.

“Das Pareto-Optimum ist ein ökonomischer Zustand, in dem es nicht möglich ist, Güter umzuverteilen, und die Situation eines Individuums zu verbessern, ohne mindestens einem anderen Individuum damit zu schaden.”

Investopedia’s definition of Pareto efficiency or Pareto optimality. (Übersetzt aus dem Englischen)

Eine Abhandlung von Faizrahnemoon, Schlote, Maggi, Crisostomi und Shorten aus dem Jahr 2015 ist ein Beispiel für ein komplexes Modell, das auf den ÖPNV angewendet werden kann. Dabei wird die Markow-Kette genutzt, um ein Optimierungsmodell für ein multimodales Verkehrsnetz zu entwickeln. Die Autoren erklärten, dass die Markow-Kette bei Big Data greift, weil die Eigenschaften dieser Rechnung den Umgang mit Big Data ermöglicht.

Die Übergangsmatrix der Markow-Kette wurde anhand der Daten des Londoner multimodalen Verkehrsnetz entwickelt. Die Matrix wurde dann durch den Mobilitätssimulator SUMO (Abkürzung für Simulation of Urban Mobility) überprüft und bestätigt. Ein Verfahren das auf der Markow-Kette basiert, kann folgende Fragen zur Verbesserung des multimodalen Verkehrsservices beantworten:

  • Wie einfach kommt man von einem Stadtteil zum nächsten?
  • Können bestimmte Orte auf eine faire Art von anderen Stadtteilen aus erreicht werden?
  • Sind kurze Fahrtzeiten zwischen bestimmten Bushaltestellen vorhanden?

Allerdings tauchen bei der Analyse und Optimierung der multimodalen Verkehrsrouten ein paar Herausforderungen auf. Dazu zählen:

  • Die ländlicheren Gegenden können schwer in die Berechnungen einbezogen werden, da, ausgenommen von Schulbussen, der ÖPNV in diesen Orten kaum genutzt wird. Die Busse fahren oft nur stündlich, deshalb könnten öffentliche Verkehrsmittel als Option gar vollständig wegfallen.
  • Verschiedene Anbieter benutzen unterschiedliche Datensätze wie Fahrpläne und Fahrzeug-IDs. Die meisten dieser Daten sind nicht öffentlich zugänglich und das wirkt sich auf die Qualität der Daten aus, die beispielsweise auf Plattformen wie General Transit Feed Specification (GTFS) veröffentlicht werden.
  • Um an vollständige Reiseinformationen der Fahrgäste zu gelangen, muss ein integriertes Buchungs- und Fahrpreissystem vorhanden sein. Außerdem können anhand von Smartcards die Fahrpreise verschiedener Verkehrsmittel, die auf der Reise genutzt wurden, nachverfolgt werden. Folgende Schwierigkeiten können bei der Analyse auftreten: Die Identität des Fahrgast ist unbekannt, weswegen die Reiseinformationen ebenfalls unbekannt sind. Gehen und Radfahren können nicht durch ein Fahrpreissystem oder einer Smartcard verfolgt werden. Bus- und Zugtickets müssten separat gekauft werden.
  • Personenzählungen werden unter Umständen nicht regelmäßig durchgeführt, dadurch entstehen Lücken in den Belegungsdaten.
  • Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes können im Zusammenhang mit bestimmten Methoden der Personenzählung kommen. Dazu zählen Gesichtserkennungen und QR-Code-Scans.

Den multimodalen Verkehr verbessern

Die Diskussion um die Optimierung des multimodalen Verkehrs setzt die Frage voraus, wie das ÖPNV-Netz und Städte gestaltet werden können, sodass das multimodale Verkehrserlebnis einwandfrei ist.

Der Bericht der VTPI beschreibt, dass multimodale Planung sich auf Transport und Landnutzung bezieht, die die unterschiedlichen Potentiale der Verkehrsmittel und der Faktoren der Landnutzung berücksichtigt, die den Zugang zum ÖPNV beeinflussen. Die Potentiale sind Erreichbarkeit, Schnelligkeit, Belegung, Kosten, Grenzen, und angemessener Gebrauch.

Nun folgen ein paar relevante Empfehlungen aus der Abhandlung zur multimodalen Verkehrsplanung:

  • Einbindung von Institutionen, Netzwerken, Stationen, Benutzer-Infos und Fahrpreiszahlungssystemen.
  • Qualität der Verbindung zwischen und zu Verkehrsmitteln.
  • Unterbringung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
  • Ein umfassendes Verkehrsmodel nutzen, das verschiedene Verkehrsmittel und -auswirkungen berücksichtigt. Außerdem sollte das Modell wirtschaftliche Strategien wie Preisveränderungen, Verbesserung der Service-Qualität und Veränderungen in der Flächennutzung erwägen.
  • Und die beste Empfehlung:

“Menschen, die in der Verkehrsbranche bei Entscheidungsfindungen Mitspracherecht haben (wie Beamte, Personen in der Planung, Gemeindemitglieder), sollten ohne ein eigenes Auto leben. Dies sollten sie mindestens für zwei Wochen im Jahr tun. Der Verzicht bezieht sich dabei auch auf Pendelstrecken, den Einkauf, Events, etc. So sollen sie erfahren, wie das Verkehrssystem ohne Auto funktioniert.”

Verfasst von Todd Alexander Litman, Victoria Transport Policy Institute, 2020.

Ja, die Menschen, die in der Transportbranche und in der Stadtplanung arbeiten, sollten sich mit den Problemen, die ÖPNV-Nutzer tagtäglich erfahren, auseinandersetzen. Nur so können sie die Infrastruktur besser gestalten.

Letzten Endes sollten Städteplaner bessere Städte entwerfen, indem sie die folgenden sieben universellen Prinzipien befolgen, die der Städteentwickler Peter Calthorpe prägte:

  1. BEWAHREN: Bewahrung der natürlichen Ökologie, der Agrarlandschaft und Orte von kultureller Relevanz.
  2. MISCHEN: gemischt genutzte Grundstücke entwerfen und Stadtteile mit gemischten Altersklassen und Einkommenshöhen entwickeln.
  3. GEHEN: Begehbare Straßen und lebenswürdige Ortschaften kreieren.
  4. FAHRRAD: Fahrradnetze und autofreie Straßen priorisieren.
  5. VERBINDEN: Ein eng verzahntes Straßennetz bauen und die Größe der Straßen beschränken.
  6. FAHREN: qualitativ hochwertigen und bezahlbaren ÖPNV-Service entwickeln.
  7. FOKUSSIEREN: Belegungsgrad an Transportkapazitäten anpassen.

Kurz gefasst: Städte sind dann besser, wenn sie die Notwendigkeit eines Autos reduzieren und die Lebensqualität aller steigern – auch derer, die kein Auto besitzen.

Wir halten fest

Was ist multimodaler Verkehr?

Multimodaler Verkehr umfasst die Kombination verschiedener Transportoptionen. Dazu gehören die Mobilität zu Fuß, mit dem Rad. einem Taxi, Bus, Zug, Flugzeug oder Auto, um von A nach B zu gelangen.

Inwiefern unterscheidet sich multimodaler Verkehr von unimodalem Verkehr?

Unimodaler Verkehr meint die Reise von A nach B, wobei lediglich eine Form der Verkehrsmittel genutzt wird.

Multimodaler Verkehr setzt daher die Nutzung von min. zwei verschiedenen Verkehrsmitteln voraus.

Warum kommen multimodale Verkehrsrouten so häufig im ÖPNV vor?

Verkehrsplanung konzentriert sich häufig auf die Nutzung von PKWs. Daher müssen die Bedürfnisse derer, die kein Auto besitzen, durch Kombinationen von verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln kompensiert werden.

Wer nutzt kein Auto?

  • Minderjährige.
  • Rentner.
  • Menschen mit Einschränkungen.
  • Menschen, die sich kein Auto leisten können.
  • Betrunkene.
  • Jeder, der keinen Führerschein besitzt.
  • Menschen, die aus gesundheitlichen, umweltschützenden oder Staugründen auf das Fahren eines Autos verzichten.

Welche Faktoren müssen berücksichtigt werden, um multimodalen Verkehr, attraktiv zu gestalten?

  • Verteilung und Zustand der Bushaltestellen und Bahnhöfe
  • Bänke und Unterstände an Haltestellen.
  • Sichere Gehwege und Radfahrstreifen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbunden sind
  • Fußgängerüberwege, -ampeln und genügend Zeit für das Überqueren der Straße
  • Kapazitäten zur Mitnahme eines Fahrrads im ÖPNV
  • Zugänglichkeit und Kapazitäten für Rollstühle
  • Zugänglichkeit und Sicherheit für blinde Fahrgäste
  • Stell- und Parkplätze für Fahrzeuge und Fahrräder an Bahnhöfen und Haltestellen
  • Verfügbarkeit von öffentlichen Fahrradverleihsystemen
  • Koordinierung des öffentlichen Verkehrssystems
  • Versorgung mit Informationen und Richtungshinweisen
  • Verfügbarkeit von Belegungsdaten in Echtzeit.

Was ist Routenoptimierung?

Routenoptimierung ist ein algorithmischer Prozess, bei dem der beste Weg gefunden wird, Geld und Zeit zu sparen, wenn von A nach B gereist wird.

Woher können Daten für den Algorithmus der Routenoptimierung hergenommen werden?

  • Satellitendaten
  • ÖPNV-Informationen
  • sensorbasierte Daten durch das Internet der Dinge
  • Mobilfunkdaten
  • Wettervorhersagen
  • Verkehrshinweise

Was ist das Pareto-Optimum?

Ein ökonomischer Zustand bei der Ressourcen wie Zeit und Geld nicht umverteilt werden können, ohne dass eine Person besser wegkommt und eine andere dabei vernachlässigt wird,

Was ist multimodale Planung?

Transport- und Flächennutzungsplanungen berücksichtigen die sich unterscheidenden Möglichkeiten, der unterschiedlichen Transportmittel und Landnutzungsfaktoren. Die Möglichkeiten haben Auswirkungen auf die Zugänglichkeit, wozu Geschwindigkeit, Belegungsgrad, Kosten, Grenzen und angemessene Nutzung gehören. Menschen, die multimodalen Verkehr hautnah erleben, können multimodalen Verkehr gestalten.

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