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Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Nachfrage-Analyse zu ÖPNV-Strecken.
Bevor wir uns der Nachfrage nach bestimmten Strecken widmen, wollen wir auf das allgemeine Bedürfnis nach öffentlichen Verkehrsmitteln eingehen. Das Victoria Transport Policy Institute (VTPI) nennt dies Transportnachfrage. Sie definieren die Nachfrage als die Anzahl und die Arten der Reise, die Menschen unter bestimmten Bedingungen wählen. Dabei berücksichtigen sie Faktoren wie die Qualität der Transportmöglichkeiten und deren Kosten.
Laut der unabhängigen kanadischen Organisation für Verkehrsforschung, gibt es viele Faktoren und Veränderungen dieser Faktoren, die die Nachfrage nach Transport beeinflussen. Ein Bericht mit dem Titel “Die Nachfragedeterminanten für den städtischen öffentlichen Verkehr: Eine Untersuchung der Fachliteratur” (aus dem Englischen übersetzt) wurde 2012 von Cihat Polat veröffentlicht. In der Abhandlung wird die Liste der beeinflussenden Faktoren in zwei Arten aufgeteilt: strukturelle und externe.
Strukturelle Faktoren
Externe Faktoren
Wenn man sich VTPIs und Polats Aussagen anschaut, dann scheinen diese zwei Arten, Hand in Hand zu arbeiten, wenn es um die Beeinflussung der Transportnachfrage geht. Die ÖPNV-Nachfrage ist in Gegenden mit geringen Einkommen höher und unabhängig von der Qualität, da Bezahlbarkeit Vorrang hat.
Je höher aber das Einkommen, desto höher ist die Nachfrage nach Privatfahrzeugen. Wohlhabende Menschen können sich ein Auto leisten und würden Komfort und Einfachheit der Bezahlbarkeit vorziehen. Die Nachfrage nach Autos ist demnach unter wohlhabenderen Menschen hoch, vor allem dann, wenn die Qualität der Autofahrt höher ist, als die der ÖPNV anbieten kann. Außer sie leben in einer Stadt in der multimodale Verkehrstrecken zugänglich sind.
Und da sie sich ein Auto leisten können, gibt es weitere interessante Gründe für die Bevorzugung von PKWs:
Allerdings könnte es sein, dass die Transportnachfrage durch folgende Trends unterbrochen wird:
Diese Trends könnten die Nachfrage nach Privatfahrzeugen reduzieren und das Bedürfnis nach öffentlichen Verkehrsmitteln steigen lassen. Schauen wir uns die Nachfrage nach Verkehrsstrecken im ÖPNV an.
Die Nachfrage nach bestimmten Verkehrsrouten ergibt sich aus den Strecken mit hoher Wichtigkeit für die Fahrgäste. Das Institute of Transportation and Development Policy fasste seine Analysen hinsichtlich der Nachfrage nach Verkehrsrouten in seinem Online-Ratgeber Bus Rapid Transit wie folgt zusammen:
“Zu wissen, wann und wo ein Kunde den Transportservice braucht, wird ein System formen, das die Bedürfnisse der Kunden über alles stellt. BRT-Planer empfehlen, ein BRT-System an einem Ort anzuwenden, wo es den meisten Kunden zugute kommt – auf die bestmöglichste und schnellste Weise. Vor allem durch Zeiteinsparungen.”
Kapitel 4 des BRT-Ratgebers von ITDP zur Wichtigkeit von Nachfrageanalysen zum Thema Busstrecken.
ITDPs Vorgehensweise mit dem BRT-Ratgeber würde ohne einer Nachfrageanalyse nicht funktionieren. Außerdem muss das Ziel sein, Vorhersagen über die Nachfrage treffen zu können. Ein guter erster Schritt wird in ITDPs BRT-Ratgeber wiedergegeben: Das Sammeln von Daten darüber wo und wie die Menschen in bereits existierenden ÖPNV-Netzen reisen. Um die Nachfrage schätzen zu können, werden die folgenden Datensätze benötigt:
Die Daten über zu- und aussteigende Fahrgäste geben an, wie viele Menschen eine bestimmte Strecke zu einem konkreten Zeitpunkt fahren und wie viele an jeder Haltestelle ein- und aussteigen. Die Zahlen weisen auf Strecken und Haltestellen hin, die sich zu bestimmten Zeiten am Tag einer hohen Nachfrage erfreuen.
Jedoch warnt der Ratgeber, dass Transportplaner vorsichtig mit Vorhersagen umgehen müssen. Prognosen sind anfällig für Über- und Unterschätzung.
Eine ähnliche Nachfrageanalyse wurde von Noor Asmael und Mohanned Waheed in Baghdad, Irak, durchgeführt. Das Forscherduo identifizierte Strecken mit den höchsten Nachfragen, indem sie die Anzahl der Ein- und Ausstiege auf fünf verschiedenen Busstrecken analysierten.
Was wir bisher besprochen haben, gilt für festgelegte Strecken. Aber auch flexible Routen müssen berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Die Oma muss regelmäßig den Arzt besuchen und daher muss der Busfahrer ihr genau zuhören, um sie direkt vor der Praxis und später vor ihrem Zuhause aussteigen zu lassen. Hier kommt flexibler Transport ins Spiel.
Laut der Abhandlung “Demand-responsive transit systems in areas with low transport demand of ‘smart city'” von Andrey Gorev, Olga Popova und Aleksandr Solodkij (2020), gibt es 6 Arten von flexiblen Transportdiensten. Die Hälfte stützt sich auf keine festgelegten Strecken, während die andere Hälfte auf festgelegten Routen angewiesen ist. Die Unterschiede wurden auf Seite 9 der urheberrechtlich geschützten Präsentation über Gestaltung, Preisbildung und Planung eines flexiblen Transit-Systems verbildlicht.
Keine festgelegten Routen:
2. Zonenfahrten
3. Haltestellenabweichung
Mit festgelegten Strecken:
4. Routenabweichung
5. Halt auf Anfrage
6. Flexible Streckenabschnitte
Wenn man sich vollkommen auf festgelegten Strecken stützt, dann riskiert man einen überbelegten ÖPNV in bevölkerungsreichen Gegenden und einen geringen Belegungsgrad in Orten mit geringer Einwohnerzahl. Flexible Strecken decken die Bedürfnisse einer breiteren Anzahl an Fahrgästen ab, indem sie auf Bedarf reagieren. Jedoch kann der Bedarfsverkehr mehr Kosten verursachen, da die Dienstleister bezahlt werden müssen und Förderungen für stabilere Technologieeinsätze fehlen.
Aus diesem Grund schlug eine Studie aus 2020 die Kombination eines festgelegten und flexiblen Transportverkehrs vor. In der Studie “Integrierung von festgelegtem Verkehr und Bedarfsverkehr für ein flexibles Verkehrsnetz” (aus dem Englischen übersetzt) von Giovanni Calabrò, Andrea Araldo, Simon Oh, Ravi Seshadri, Giuseppe Inturri und Moshe Ben-Akiva, wird ein Transitsystem vorgeschlagen, das “Flexible Transit” genannt wird. Es nutzt die Vorteile eines festgelegten und flexiblen Verkehrsdienstes, indem es zwischen den beiden Diensten auf Grundlage der Nachfrage in den Städten und der Uhrzeiten wechselt.
Die Forscher nutzen kontinuierliche Approximation, um den sogenannten “Flexible Transit” zu optimieren. Dazu werden Nutzer- und Betriebskosten berücksichtigt, in der Hoffnung, dass essentielle Einblicke in Strategien gelingen, die den zukünftigen ÖPNV verbessern werden. Wo wir gerade dabei sind…
Der vorherige Artikel über multimodale Verkehrsstrecken brachte das Thema multimodale Planung auf die Tagesordnung. Dabei werden bei Verkehrsnetz- und Städteplanungen die Kapazitäten der verschiedenen Transportmethoden und der Landflächen berücksichtigt. Faktoren, die die Zugänglichkeit beeinflussen, wie Angebot, Geschwindigkeit, Belegungsgrad, Kosten, Grenzen und angemessener Gebrauch werden dabei beachtet.
Gleichzeitig wurde gefordert, dass die Menschen, die Verkehrsnetze gestalten, sich überlegen sollen, wie sich die Fahrgäste fühlen und was sie brauchen, damit gute Entscheidungen getroffen werden können. Die Nachfrageanalyse ist ein guter Weg, um zu erkennen, wo und wann Menschen auf den ÖPNV angewiesen sind. Des Weiteren hilft die Analyse den ÖPNV-Betreibern, den Bedürfnissen ihrer Fahrgäste auf die bestmögliche Art zu begegnen.
Anders gesagt: Nachfrageanalysen können Betreibern helfen, die optimale Kombination von festgelegten und flexiblen Verkehrsdiensten zu bestimmen. Wenn die Wünsche der Fahrgäste nicht berücksichtigt oder erfüllt werden, dann werden die hohen finanziellen Investitionen in den ÖPNV umsonst sein.
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Das Victoria Transport Policy Institute (VTPI) definiert den Transportbedarf wie folgt: Die Anzahl an Reisearten, die Menschen unter bestimmten Umständen auswählen würden. Unter Berücksichtigung von Faktoren, wie die Qualität der Transportoptionen und deren Kosten.
Eine hohe Nachfrage bei Routen kann ein Indiz für die Wichtigkeit der Strecken bei den Fahrgästen sein.
Dadurch entstehen Nachfrageprognosen, die helfen, das ÖPNV-Netz zu gestalten. Die Entwicklung des Netzes sollte so vielen Fahrgästen wie möglich auf die beste Art und Weise dienen.
Festgelegte Strecken führen zu hohen Belegungsgraden in bevölkerungsreichen Gegenden und zu geringen Belegungsgraden in bevölkerungsarmen Orten. Ein flexibler Verkehr ist aufgrund der Kosten, die durch den Dienstleister und den fehlenden Förderungen, die für eine technologische Stabilität wichtig sind, teurer. Allerdings kann man durch die gemeinsame Nutzung eines festgelegten aber auch flexiblen Streckenverkehrs, die goldenen Mitte finden.
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